Caron Christophe
(Christoph Caron rechts im Bild)
Illertissen (wis). Christophe Caron, Professor für traditionelle Musik am Nationalkonservatorium von Nantes (Frankreich) und Inhaber eines Staatsdiploms für die bretonische Hirtenoboe "Bombarde", verstarb nach schwerer Krankheit am 24. Januar 2005 in seiner Heimatstadt Guérande (Bretagne / Loire-Atlantique) im Alter von 45 Jahren. Am 6. Oktober 2001 hatte Caron gemeinsam mit dem Organisten Bernard de Trogoff aus der Illertisser Partnerstadt Carnac in der Stadtpfarrkirche St. Martin ein viel beachtetes Konzert gegeben, in dem er die Bombarde, hier ansonsten nur als Folkloreinstrument zur Tanzbegleitung bekannt, als klassisches Konzertinstrument präsentierte. Zum Abschluss der damaligen "10. Illertisser Orgeltage" hatte Christophe Caron ein äußerst abwechslungsreiches und attraktives Programm mit Werken der Klassik und der bre-tonisch-traditionellen Sakral- und Volksmusik geboten. "Die Zuhörer begeisterten sich an den Klängen - die Bombarde gewann viele neue Freunde" berichtete die IZ damals. Nun musste Nicole Camenen, die Präsidentin des Partnerschaftskomitees in Carnac, den allzu frühen Tod des Künstlers nach Illertissen melden: "Er hat oft und gerne zur Ehre Gottes gespielt; nun wird er seine Bombarde im himmlischen Orchester erklingen lassen". Unser Bild zeigt die beiden Künstler bei ihrem Konzert an der Jann-Orgel von St. Martin.
München (W. Rodrian). Bekannt wurde Christophe Caron vor allem durch seine klassischen Interpretationen und Kompositionen auf der Bombarde, die ansonsten vor allem in der traditionellen und zeitgenössischen bretonischen Musik gespielt wird.
Das Album "Gwenrann", das im Jahr 2000 vom bretonischen Label Pluriel produziert und bei Coop Breizh erhältlich ist, zeigt die Schönheit und Klarheit seiner Kompositionen und seines Spiels. Die CD "Gwenrann" umfasst insgesamt 11 Aufnahmen im Duo mit dem Pianisten Christian Metayer und präsentiert die Bombarde, die man sonst vor allem im Duett mit dem bretonischen Dudelsack, dem 'binioů' hört, von einer ganz ungewohnten und dezenten Seite.
Text: W. Schmid u. W. Rodrian